3D-Info

Die Anaglyph-3D-Bilder können mit einer der weit verbreiteten Rot/Cyan-3D-Brillen angeschaut werden. Das Anaglyphenverfahren ist schon 170 Jahre alt und wurde im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Ein Nachteil ist, dass das Betrachten deutlich unkomfortabler ist, als es in heutigen 3D-Kinos und auf Fernsehern mit Shutter- oder Polarisationstechnik möglich ist. Die Farben werden verfälscht, und je nachdem, wie gut die Farbfilter der Brille mit dem jeweiligen Monitor harmonieren, treten mehr oder minder starke Geisterbilder auf. Dennoch ist es beeindruckend, mit welch einfachen Mitteln, nämlich einem normalen Monitor und einer Pappbrille für ein paar Cent, man 3D-Bilder präsentieren kann. Mittlerweile gibt es farboptimierte und geisterbilderreduzierte Verfahren, um Anaglyphen zu erstellen, die eine beeindruckende Qualität erreichen.

Bei den Freeview-Bildern handelt es sich um sogenannte Parallelblick- (oben) bzw. Kreuzblick-Bilder (unten). Die jeweils obere Reihe beinhaltet die Bilder in paralleler Anordnung, die darunter überkreuzt. Parallelblick-Bilder kann man entweder mit entsprechenden Betrachtern oder auch komplett ohne Hilfsmittel ansehen. Wie das funktioniert, wird auf zahlreichen Websites beschrieben. Da der Kreuzblick relativ einfach zu lernen ist, beschreibe ich im Folgenden, wie man ihn üben kann:

Das Kreuzblick-Verfahren macht sich eine natürliche Funktion unseres Sehapparates zunutze, um die Betrachtung von 3D-Bildern ohne Brille zu ermöglichen. Die meisten Leute denken bei dem Begriff erst einmal an Warnungen, nicht zu schielen, weil die Augen sonst so stehen bleiben könnten. Bei dieser Aussage handelt es sich natürlich um ein Ammenmärchen. Tatsächlich nutzen wir täglich den Konvergenzmechanismus unserer Augen, wenn wir beispielsweise lesen. Die Betrachtung von Kreuzblickbildern trainiert sogar unsere Augenmuskulatur, und es gibt langjährige Stereoskopiker, die sagen, dass sie auf diese Weise sogar leichte Sehschwächen korrigieren konnten.

Und so funktioniert es:
Zunächst auf etwa 80 cm Abstand zum Bildschirm gehen. Dann entspannt versuchen zu schielen und die beiden Ansichten deckungsgleich zu bekommen. Irgendwann berechnet das Gehirn dann zwischen den beiden Bildern ein drittes, virtuelles Bild in 3D. Da wir es gewohnt sind, bei konvergentem Sehen den Nahbereich scharfzustellen, ist es mit etwas Übung verbunden, nun die Augen zu entspannen, damit sie sich automatisch auf das virtuelle Bild fokussieren. Je näher man am Bildschirm sitzt, desto anstrengender ist es, die beiden Bilder zu fusionieren, weil die Augen entsprechend stärker »schielen« müssen.

Um den Kreuzblick zu beherrschen, erfordert es etwas Geduld und Übung, aber wenn man es erst einmal geschafft hat, speichert das Gehirn die neue Fähigkeit wie ein Softwareupgrade ab, und man kann sie immer wieder mühelos einsetzen. Man solltet es am Anfang nicht übertreiben, um keine Kopfschmerzen zu bekommen, aber wenn man erst einmal etwas geübt ist, lassen sich Kreuzblickbilder mühelos betrachten.
Das Tolle an der Technik ist, dass sie jeder lernen kann, der räumlich sehen kann, man bei der Größe der Bilder relativ flexibel ist und man die Bilder farbecht, geister-frei und ohne Hilfsmittel betrachten kann.

Die 3D-Diaschauen liegen als 1:2-gestauchte top-and bottom (TAB) Videos vor. Sie können heruntergeladen und u.A. auf verschiedenen 3D-Wiedergabegeräten angeschaut werden. Auf einem herkömmlichen Computermonitor ist es möglich, sie beispielsweise mit einer Anaglyphenbrille und der freien Software Bino zu betrachten. Aber auch verschiedene andere Ausgabeformate sind so möglich.

Also – viel Spaß beim Ansehen!